Profil des Instituts
Aktualisierung steht bevor, u.a. aufgrund der Instituts-Umbenennung in "Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie" im Jänner 2021.
Der Name unseres Instituts ist hinsichtlich der Vorurteile, die den Begriff "Christliche Philosophie" aufgrund seiner Geschichte belasten, nicht ganz selbstverständlich. Im Rahmen der interkulturellen Neuorientierung der europäischen Philosophie, die im Gange ist, kann man heute aber unbefangen von christlicher Philosophie reden und sie wertfrei buddhistischer, taoistischer etc. Philosophie gegenüberstellen. Besonders in Hinblick auf diese Entwicklung erscheint die Fachbereichs-Bezeichnung "Christliche Philosophie" auch in Zukunft sinnvoll.
Das hohe Ausmaß an (Pflicht-) Lehrveranstaltungen für die theologischen Studienplänen wird von einem kleinen Team aus zwei Professoren und einem Post-doc-Wissenschafter geleistet.
Beschreibung des wissenschaftlichen Faches
Aktualisierung steht bevor angesichts der Umbenennung im Jänner 2021.
Das "Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie" (vormals "Institut für Christliche Philosophie") ist ein Institut für Philosophie mit besonderer thematischer Schwerpunktsetzung aufgrund seiner Ansiedelung innerhalb der Katholisch-Theologischen Fakultät. Die Themenkreise, durch die es sich von anderen philosophischen Instituten abhebt, sind v.a. folgende:
- Christliche Philosophie meint ein Philosophieren, das im Raum des Christentums und in Auseinandersetzung mit ihm entstanden ist und sich bis heute weiterentwickelt. Aus der Reflexion dieser religiösen Tradition erwachsen nicht nur theologische, sondern auch spezifisch philosophische Fragen und Aufgaben, die mit eigenständigen Methoden behandelt werden. Die Bearbeitung dieses Feldes ist für die Grundlagenfragen der theologischen Disziplinen relevant, aber auch für das Verständnis der Geschichte der europäischen Philosophie bis hin zu der konfliktuösen Beziehung von Christentum und Moderne notwendig.
- "Ohne gründliche Kenntnis der Philosophie kann man weder die christliche Lehre verstehen, wie sie geschichtlich Gestalt gewonnen hat, noch auch zu einem eigenen, begründeten Urteil über den Wahrheitsanspruch der christlichen Lehre in der Gegenwart gelangen." (W. Pannenberg) Deshalb gehört eine solide Ausbildung in Philosophie unabdingbar zum Studium der Theologie. Christliche Philosophie erfüllt darüber hinaus eine Vermittlerfunktion zwischen Christentum und moderner Welt und wirkt mit ihrem kritischen Reflexionspotential gegen eine fundamentalistische Verhärtung des Christentums.
- Christliche Philosophie hat wichtige Aufgaben im Dialog mit außereuropäischen Philosophien, die wie sie in einem religiösen Verständnishorizont angesiedelt sind.
Zukünftige Schwerpunkte
Vor dem Hintergrund der originären Zielsetzung einer christlichen Philosophie sowie gesellschaftlicher und wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen ergeben sich folgende allgemeine Schwerpunkte der Arbeit des Instituts:
- Den primären Schwerpunkt bildet ein umfassendes Angebot an philosophischen Pflichtlehrveranstaltungen, wobei Auswahl und Gewichtung der Disziplinen im Hinblick auf deren Relevanz für das Theologiestudium erfolgen soll.
- Entsprechend der allgemeinen Entwicklung des Faches in den letzten Jahrzehnten resultieren Profil und Arbeitsschwerpunkte des Wiener Instituts für Christliche Philosophie aus der Option für einen Methodenpluralismus und nicht aus der Entscheidung für eine bestimmte philosophische Schulrichtung.
- Aufgrund des durch die jüngsten Globalisierungsprozesse beschleunigten Zusammenwachsens der Kulturen zu einer Weltgesellschaft zeichnet sich in Philosophie und Theologie eine zunehmende interkulturelle bzw. interreligiöse Ausrichtung ab. Dieser Schwerpunkt wurde und wird am Institut vor allem durch Professor Hans Schelkshorn, durch Gastprofessuren und spezielle Lehrveranstaltungen forciert. Für die Zukunft ist eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen theologischen Instituten in dieser Richtung geplant.
- Die Aufarbeitung der konfliktreichen Geschichte zwischen Christentum und moderner Gesellschaft sowie der Dialog mit säkularen und atheistischen Strömungen. Dazu wurde in den 1970er Jahren auf Wunsch von Kardinal Franz König eine eigene "Abteilung für Atheismusforschung" eingerichtet. Diese Forschungsrichtung soll in anderer Organisationsform auch in Zukunft weitergeführt werden.